Giardien

Hier gehts es um die Behandlung von Tieren - Schwerpunkt soll auch hier Antimiasmatik sein - muß aber nicht!
Georgia
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Giardien

Beitragvon Georgia » 15. August 2017, 18:01

Moinsen,
ich habe eine Frage zur Behandlung von Giardien. Bei einer unserer Katzen (15 Jahre, erkrankt an Spondylose, seit über 8 Jahren Einnahme von Metacam) wurden zum zweiten Mal Giardien gefunden. Da die herkömmlichen Medikamente sehr unerfreulich sind, habe ich nach einer Alternative gesucht. Es gibt eine Giardien Nosode . Ist diese wirklich geeignet zur erfolgreichen Behandlung oder funktioniert sie nur als Prophylaxe?
LG, Victoria

klueck
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Re: Giardien

Beitragvon klueck » 16. August 2017, 08:54

Liebe Viktoria,

mit Giardien ist nicht zu spaßen, deshalb vorweg als Warnung, für alle, die diesen Thread womöglich mit der Suchmaschine ihres Vertrauens finden:
  • Die Ratschläge in diesem Thread sind in erster Linie für Viktorias Katze und für Viktoria, die ihre Katzen sehr gut kennt und beobachten kann. Wenn jemand anderes auch Katzen mit Giardien hat, möge er bitte hier nochmal konkret nachfragen oder im Zweifelsfalle zum Tierarzt gehen und tun, was der empfiehlt.

Du schriebt mir gestern schon, dass du Mercurius gegeben hättest, weil der Stuhl schleimig ist und dies erstmal eine Besserung gebracht hat.

Die Giardien-Nosode ist in meiner homöopathischen Welt tatsächlich eher nicht für die akute Behandlung. Dafür gibt es evtl. andere Nosoden oder eben gut gewählte normale Mittel.
Ich würde die Giardien-Nosode einsetzen, wenn jemand eine Neigung hat Giardien zu bekommen, um diese Neigung zu behandeln (das ist etwas, das man auch Prophylaxe nennen könnte, aber es ist ein bisschen anders) oder, wenn es noch Folgen der Erkrankung gibt, es ein Zulangsam-Gesunden nach dem akuten Infekt gibt.

Damit wir ein gut gewähltes normales Mittel empfehlen können brauchen wir noch ein paar mehr Info.
Dazu ein paar Fragen:
  • Wie genau ist der Stuhl (Farbe, Konsistenz, Beimischungen, Geruch,Häufigkeit)
  • Wie verhält sie sich vor, während und nach dem Stuhl? Ist das ihr normales Verhalten?
  • Wie ist ihr Appetitt, bzw. Durst (In der Menge und im inhaltlichen Verlangen)? Ist das normal so?
  • Wie ist ihr sonstiges Verhalten? Ist die verändert oder normal?
  • Wie hast du das Mercurius gegeben (ich vermute solubilis, oder), also in welcher Potenz, wie gegeben und wie häufig?

Wahrscheinlich gibt es noch mehr Fragen, aber da bin ich dann nicht katzenfirm genug. Ich hoffe, dass gleich noch jemand anderes antwortet und dies ergänzen kann.
Aber damit würden wir erstmal schon mal weiter kommen.

Lieben Gruß und alles Gute für die Katze
Kerstin

Georgia
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Re: Giardien

Beitragvon Georgia » 16. August 2017, 10:06

Hallo Kerstin,
erstmal besten Dank.
- Der Stuhl ist mittelbraun und ohne Beimischungen. Am Sonntag kam es zum fünfmaligen Abgang außerhalb der Katzentoilette. Dabei hatte sie heftige Schmerzen. Der Stuhl bestand aus Scheimklumpen, so schleimig, das sie am Spatel hängenblieben ohne auseinander zu fallen. Montag gab es noch einen Abgang in der Toilette. Gestern war der Stuhl fest.
- Vor und nach dem Stuhl nervöses Verhalten für einige Minuten
- Appetit ist wie immer
- Sie verhält sich nicht anders als sonst, mauzt aber ausgibig und laut über teiweise fünf Minuten
- Mercurius solubilis C30. Am Sonntag 4 Mal, Montag 3 Mal, gestern 1 Mal.

Lieben Gruß, Victoria

klueck
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Re: Giardien

Beitragvon klueck » 17. August 2017, 09:12

Liebe Viktoria,

das klingt doch erstmal, als wären die aktuellen Symptome und das aktuelle Leiden schon abgeklungen.
Gut gemacht!

Dann ist der Zeit- und Leidensdruck ja nicht mehr so groß.

Soweit ich weiß, hat unsere Tierexpertin erst morgen Zeit dir zu antworten.

Ich hoffe, dir wird auf die eine oder andere Art und Weise geholfen.

Du kannst hier jederzeit, wegen deiner Tiere fragen.

Lieben Gruß
Kerstin

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Re: Giardien

Beitragvon Hexe WiWi » 18. August 2017, 15:46

Hallo Viktoria,
Giardien, auch Giardiose genannt, ist keine einfache Diagnose. Die Viecher sind sehr hartnäckig. D.h. wenn du deine eine Katze behandelst, solltest du auch deine andere mitbehandeln, da die Behandlung sonst im wahrsten Sinne "für die Katz`" wäre.
Wenn du selber keine Homöopathin bist, würde ich dir, alleine wegen dem wirklich hohen Hygieneaufwand eine schulmedizinische Behandlung empfehlen. Alternativ ist es natürlich machbar begleitend naturheilkundlich zu behandeln!
Ich weiß nicht , ob du einen guten Tierheilpraktiker an der Hand hast, der ggf homöopathisch mögliche auftretende Nebenwirkungen der Medikamente gut erträglich machen kann.
Zuerst einmal staune ich, dass der Magen-Darm-Trakt deiner Katze unter dem jahrenlangen Metacam so durchgehalten hat. Das allleine macht ja schon viel! WEnn du dir einen Tierheilpraktiker suchst, dann wird er vermutlich auch versuchen mit dem Tierarzt zusammen deine Katze vom MEtacam wegzubekommen. Homöopathisch sollte man nichts unversucht lassen!
Metacam ist ein nichtsteriodales Antirheumatikum. ES wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und gegen Fieber. Gängige Nebenwirkungen sind ERbrechen und Durchfall. Hier stellt sich natürlich für mich die Frage, was was bedingt! Appetitlosigkeit, Lethargie, Nierenprobleme, Leberstoffwechsel usw sind weitere Nebenwirkungen, die über die Jahre gesehen sicher einiges begünstigt haben, was die Schwäche, Giardien zu erlangen, erklären könnte. WAs ich damit sagen möchte: WEnn du homöopathisch behandeln lassen möchtest, dann sollte die gesamte Situation stabilisiert werden! Wie beim Menschen muss es hier eine gründliche Anamnese geben. Der Darm gehört aufgebaut, die Leber und Nieren gestärkt. Giardien sind kleine Dünndarm-Parasiten, die ein Milieu vorfinden müssen, um sich wohlzufühlen. STörst du dieses, dann ist es schwerer, dass sie Schäden anrichten!
Mercurius zählt nicht zu den gängigen DArmflora-Medikamenten. DAmit wirst du u.U. ein paar Symptome mit beeinflussen, jedoch keine Giardien vernichtet bekommen. In ihrer inaktiven Form sind immer zwei Giardien in einer Hülle. Sie können monatelang in der Umgebung überleben. Dieses ist die infektiöse Form! Das ist die Form der Giardiazysten!
Die andere Form sind die Trophozoiten. In dieser Zeit fressen die Giardien udn teilen sich. Sie sterben an der Luft ab!
Da diese Parasiten insgesamt sehr resistent sind, ist es wichtig, zu bedneken, dass sich weitere Tiere angesteckt haben könnten! Veile Menschen und Tiere beherbergen Gíardien ohne sich krank zu fühlen. Ich würde also bei allen Tieren, die befallen sein könnten, Kotproben abgeben, um zu schauen, wer alles behandelt werden muss!
Einer der Ansteckungswege ist das gemeinsame Trinken aus Giardienbefallenen Wassern (Pfütze z.B.). Hauptsächlich aber erflgt die Ansteckung über Schmierinfektion (Katzentoilette, Kleidung). Normale Putzmittel machen den Giardien nichts. Auch gegen Chlor sind sie resistent!
DAs zeigt, wie wichtig, eine komplette Sanierung ist, wenn du es behandeln möchtest.
Ich kann es nicht einschätzen, wie immungeschwächt deine Katze ist. Bei alten und geschwächten Tieren ist die Giardiose nicht ungefährlich. Viele Katzen haben aber Giardien, allerdings werden niht alle krank ! Daher ja nochmal die Überlegung, ob deine Katze evt stare Reaktionen auf Metacam zeigt und die Giardiose eigentlich ein eher zufälliger Befund war?
ES gibt schulmedizinisch, soweit ich weiß die Möglichkeit mit einer Wurmmedikation (Panacur) oder einem Antibiotikum (Metronidazol) zu behandeln.
Wenn du die Giardien komplett bekämpfen willst, brauchst du schon fast einen DAmpfstrahlreiniger für die Schlafplätze und den Fußboden. Handtüchter sollten kochfest sein udn über die Schlafplätze gelegt werden, während ihr die Giardiose bekämpft. Mehrmals täglich in zugeknoteten Tüten den Katzenkot entsorgen, Fressnäpfe mehrmals täglich sehr heiß abwaschen udn möglichst mehrere im WEchsel nutzen, da sie nicht feucht sein sollten vor Wiederverwendung. Giardien mögen es nass!
Das sind nun eine Menge an Infos, von denen du sicherlich alle schon vom Tierarzt erfahren hast.
Ich habe sie spontan mal zusammengefasst, um zu überlegen, ob es Sinn macht, die Giardien anzugehen oder das generelle Problem mit dem DArm, der ein MIlieu zur Verfügung stellt. Das wird vermutlich eine sehr lange Behandlung werden, da ja noch mehr Baustellen bestehen...
Dennoch besteht ja durchaus die Chance die schulmedizinische Behandlung gut erträglich zu machen, wenn man homöopathisch z.B. oder auch anderweitig naturheilkundliche Begleitung an der Hand hat.
Ich wünsche dir und deiner(n) Katzen von Herzen alles Gute und die Entscheidung für den für euch richtigen Weg!
Liebe Grüße
Martina

Georgia
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Re: Giardien

Beitragvon Georgia » 19. August 2017, 22:33

Hallo Martina,
vielen Dank für deine Antwort und deine umfangreiche Recherche.
Die Giardien wurden ja erst nach der Gabe von Mercurius festgestellt, also am Montag. Die anderen beiden Pelznasen wurden am Dienstag getestet, sie sind negativ.
Es war immerhin die Frage wert. Wir haben schon eine schulmedizinische Behandlung der Giardien hinter uns. Ist schon ein paar Jährchen her.
Zum Metacam möchte ich noch sagen, es ist besser als sein Ruf. Nach fast neun Jahren, in denen die Katze relativ schmerzfrei leben konnte und damit eine Lebensqualität hatte, sind die Nebenwirkungen, wie zum Beisspiel Durchfall und Erbrechen, relativ selten aufgetreten. Die Blutwerte sind altersgerecht.
Lieben Gruß, Victoria

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Re: Giardien

Beitragvon Hexe WiWi » 19. August 2017, 23:30

Hallo Victoria,
das liest sich doch dann alles in allem sehr gut!
Weiterhin alles Gute und ein schönes Wochenende
Martina

klueck
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Re: Giardien

Beitragvon klueck » 20. August 2017, 12:31

Moin Ihr Beiden,

nur ein kleiner Einwurf von meiner Seite.

Beim Menschen (kenn mich ja mit Tieren nicht aus), könnte das auch einfach ein symptomloser Zufallsbefund sein.

Die Art des Durchfalls passt nicht zu Giardien (beim Menschen), die haben eher schwere wässrige, zehrende Durchfälle, die auch nicht einfach aufhören.
Was aber die parasitären Ruhr-Erkrankungen alle haben, sind harmlos persistierende Erreger, die teilweise gar nicht oder erst nach Jahren gezielt mutieren und dann Symptome machen.

Dann könnte die Katze aus anderen Gründen, diesen relativ harmlosen aber leidenerzeugenden Durchfall gehabt haben und die Giardien hat sie auch schon seit Jahren und die machen keine Symptome.
Und sind ja offensichtlich auch nicht ansteckend, weil die anderen Fellnasen ja nichts abbekommen haben.

Beim Menschen gibt es sowas - ich vermute also, dass es das auch bei Tieren gibt.

Lieben Gruß und alles Gute
Kerstin

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Re: Giardien

Beitragvon Hexe WiWi » 20. August 2017, 13:49

Huhu Kerstin,
genau das habe ich gemeint. Dass die Giardien eher ein Zufallsbefund sind. Ich persönlich kenne keine Katze,die sich nicht als Giardien Träger angesteckt hat,wenn eine andere im gleichen Haushalt sich befindende Giardien hat. Das sind höchst ansteckende “Viecher“, wirklich schwer zu eliminieren,da die Umgebung meist nicht komplett sanierbar ist.
Oftmals müssen Kotproben über mehrere Tage gesammelt und dann geschaut werden, ob ein.positiv Befund auch vier Wochen später positiv bleibt. Für eine Untersuchung wählt man meist drei aufeinander folgende Tage zum Kotprobe sammeln.
Ich freue mich, dass Victoria ihre Katzen ja sehr stabil zu sein scheinen und hoffe, dass sie ein Rekord Alter erreichen. (Hoffe ich bei meinen Tigern auch, hihi)
Liebe Victoria, alles Gute für dich und die Fellnasen. Wenn du magst, berichte doch mal vom weiteren Vorgehen.
Liebe Grüße
Martina

Georgia
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Re: Giardien

Beitragvon Georgia » 21. August 2017, 17:42

HalLo Kerstin, hallo Martina,
ja, genau, die Kotproben werden über 3 Tage gesammelt.
Wenn die Katze also 'nur' Träger der Giardien ist, braucht sie ja auch keine Behandlung. Habe ich doch richtig verstanden, oder? Und nach 4 Wochen eine erneute Probe abgeben?
Die Katzen benutzen nicht die selbe Toilette, trinken aber oft aus dem gleichen Wassernapf. Eigentlich hätten sie sich anstecken müssen.
Und klar, solange die Katze noch munter ist und Lebensqualität hat, ist alles gut.Trotz der Behinderung durch die Spondylose und anderer zeitweiliger Zipperleiden (z.Zt. eine Zahnfleischgewulst). Im September wird sie sechzehn. Die anderen beiden Mädels sind noch jung, sie sind circa zwei Jahre alt.
Ganz lieben Gruß,
Victoria


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