Eingewöhnung von Importisländer

Hier gehts es um die Behandlung von Tieren - Schwerpunkt soll auch hier Antimiasmatik sein - muß aber nicht!
Zaubernuss
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Eingewöhnung von Importisländer

Beitragvon Zaubernuss » 4. Oktober 2015, 11:26

Meine Tochter holt in zwei Wochen ihren Isländer aus Island hierher und wir wollen es ihm mit der Eingewöhnung leichter machen. Ich dachte da erst mal an Aconitum zur Traumabearbeitung in der C200. Aber wieviel gibt man da einem Isländer überhaupt. Hab Pferde noch nicht homöopathisch behandelt und bin auch sonst noch nicht soooo erfahren. Es handelt sich bei Glampi um einen ca. 1,40cm großen, sehr gut bemuskelten, aber ansonsten eher zierlichen, d. h. dünnbeinigen Isländerwallach. Wie er sich dann hier in Deutschland weiterentwickelt werden wir sehen. Er ist jetzt 5 Jahre alt und von meiner Tochter selbst in Island angeritten und ausgebildet worden. Sie wird ihn jetzt das erste halbe Jahr nicht weiter reiterlich arbeiten sondern erst mal stehen nur Eingewöhnung, Bodenarbeitung und Gymnastizierung auf dem Programm. Er steht in Offenstallhaltung und am Anfang erst mal auf dem Paddock, der aber recht groß ist. Später wenn er sich eingewöhnt hat darf er auch auf die Weiden. Habt ihr noch weitere Tipps für uns?
Liebe Grüße Christina

Hexe WiWi
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Re: Eingewöhnung von Importisländer

Beitragvon Hexe WiWi » 6. Oktober 2015, 10:11

Hallo Christina,
von einem Mittel zur Trauma-Bewältigung, gerade Aconit bei einem Isi, rate ich dir dringend ab.
Isländer ticken anders. Sie machen sehr viel in sich aus. Das Wichtigste wird vermutlich nicht ein homöopathisches Mittel sein, sondern, dass deine Tochter weiterhin wirklich regelmäßig für Glampi "ansprechbar" ist. Isländer sprechen eine andere sprache. WEnn sie verliebt sind, z.B. können sie richtig schreien. Auch wenn sie zanken, dann gellt ihr Ruf weit über hundert Meter.
Hier bei uns die Isis haben zur Rosse oft ihren Ruf und manchmal rennt noch heute, nach Jahren, das halbe Dorf zusammen und schaut, ob bei den Pferden etwas passiert ist.
Ein Isländpferd ist in der Regel "klug". Sie erkennen und erfühlen auf anderer Ebene wie "Pferde" oder "Ponys". Sie tragen oft nach. Und vor allem Kontaktentzug ist etwas, was ihnen nachhaltig nicht gut tut. Daher den regelmäßigen KOntakt aufrecht erhalten. Nichts tun ist auch nicth gut für sie. Eure Idee mit Bodenarbeit ist spitze!
Ohne zu wissen, wie sich Glampi zeigt, wenn er hier ankommt, würde ich definitiv von Aconitum abraten.
Ist deine Tochter dabei, wenn er auf die Reise geht, oder ist sie vor ihm unterwegs? Reisen sie zusammen? Für den Fall wäre Aconit C30 unmittelbar vor dem Verladen ideal. Das macht bei fast allen Isis GElassenheit, keinen Schweiß, dass sie sich auf der Reise etwas wegholen durch Schwitzen und Zugluft etc
Eine C200 gebe ich bei Islandpferden wirklich nur dann, wenn ich vernünftige Symtpome habe, diese genauestens repertorisieren konnte. Isländern nehmen unpassende Globuli ungnädig und man kann sich schnell das MIttel verscherzen, dass ein sonst gutes MIttel auch in anderen, vielleicht dann angebrachteren Situationen nicht mehr zieht. Da muss große Sorgfalt her!
Ich behandel seit vielen Jahren Isis und überlege bei denen immer noch lieber eine Nacht länger als mir ein Mittel zu verscherzen.
Wenn Glampi hier ist und du Austausch brauchst, darfst du mich gerne kontakten!
Ein gutes Ankommen für euch und den Großen, sowie eine gute Reise deiner Tochter und dem Pferd.
Unbekannterweise einen lieben Gruß an sie, das stelle ich mir unsagbar schön vor, "sein" Pferd mitzunehmen.
Was die Mähnenpflege angeht: Lieber auch ohne Ekzembeginn rechtzeitig eine wirklich gute Ekzemerdecke besorgen. Isländer reagieren nicht auf die Mücken, sondern auf die Eiweiße in den Mückenstichen. Besonders Bremsen, je mehr STiche, desto eher Ekzemer. Mit einer Decke seid ihr da auf der sicheren Seite!
Alles Gute euch und herzliche Grüße,
Martina

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Re: Eingewöhnung von Importisländer

Beitragvon klueck » 8. Oktober 2015, 16:46

Moin ihr Beiden,

wie wäre es denn mit Bachblüten für den kleinen Großen?
Sowas wie Walnut z.B. oder Rock Rose /Star of Bethlehem...

Das ist mehr eine Frage, als eine Antwort.

Müßten dann ja wahrscheinlich Globuli raus hergestellt werden, wegen dem Alkohol oder wie ist das?

Lieben Gruß
Kerstin

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Re: Eingewöhnung von Importisländer

Beitragvon Dosie » 9. Oktober 2015, 09:06

Hey, das mit den Bachblüten ist doch einfach! Wenn man extra welche für das Tier macht, dann ohne Alkohol oder einfach nur zum saufen. So mache ich es bei unseren Tieren...aber mit Isis kenne ich mich nicht aus, deshalb wollte ich auch eigentlich nur mitlesen ;-)

VLG Imke

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Re: Eingewöhnung von Importisländer

Beitragvon Zaubernuss » 10. Oktober 2015, 19:40

Vielen Dank Ihr Drei. Glampi wird am Montag von einem Transportunternehmen bis zum Stall gebracht. Marei wird ihn dann dort in Empfang nehmen. Sie hat sich vorgenommen am Anfang morgens und abends bei ihm vorbeizuschauen und mit ihm zu arbeiten. Ich bin sehr gespannt und werde euch weiter berichten. Vielen Dank für den Tip mit dem Vorsichtigsein bei der Mittelvergabe.
Eine schönes Wochenende wünsche ich Euch.
Christina

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Re: Eingewöhnung von Importisländer

Beitragvon Hexe WiWi » 10. Oktober 2015, 22:25

Hallo Christina,
bin gespannt auf sein Einleben. Wenn deine Tochter ihn empfängt und zwei Mal tgl wirklich Zeit investiert, glaube ich nicht, dass er Probleme mit dem Einleben entwickelt. Schön wären natürlich andere Isis am Stall. Die gehen miteinander ganz anders um...
Liebe Grüße und auch dir ein schönes Wochenende :-)!
Martina

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Re: Eingewöhnung von Importisländer

Beitragvon Zaubernuss » 29. Oktober 2015, 15:03

Ein liebes Hallo an Alle,und besonders an dich Martina,
ja Glampi ist jetzt angekommen und letztes Wochenende habe ich ihn auch endlich kennenlernen dürfen. Ein toller Kerl. Die Reise hat er also auch ohne Aconitum(danke nochmal an dich, dass du davon abgeraten hast, Martina) gut überstanden. Der Transportunternehmer fand ihn erstaunlich ruhig, auf den Hänger gehen war kein Problem, obwohl er das überhaupt nicht kennt. Er stand am Anfang auf dem Paddock in Stutennähe, aber noch allein, dann sind nach und nach mehr Isis dazu gekommen und jetzt steht er auf der Wallachweide. Am Anfang gab`s natürlich stress mit Einigen, aber nach vier Tagen auf der Wallachweide hat Marei schon erlebt, wie er inmitten der Herde lag. Ich denke, dass ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass er entspannen kann. Oder liege ich da völlig falsch, martina?
Als ich ihn sah, fand ich ihn sehr aufmerksam, die Ohren spielen ständig nach vorne und hinten. Ab und an zuckt er dann mal mit dem Kopf und trippelt ein bißchen, aber kommt immer ganz schnell wieder runter. Kein heftiges am Strick ziehen, kein Durchgehen. Meine Tochter fährt vor und nach der Arbeit zu ihm, am Wochenende geht sie mit ihm spazieren. Die Jogger, die an ihm vorbei ziehen, haben ihn bisher noch am meisten erschreckt. Das kennt er halt gar nicht. Also im Moment läuft alles ganz gut, glaube ich. Schwierigkeiten hat er mit der automatischen Tränke und der Heuraufe. Das kennt er halt nicht und gerade bei der Tränke, muss sie glaube ich gucken, ob er genug trinkt. Als ich letztes Mal da war, war sein Urin schon ziemlich dunkelgelb. Kennst du eine gute Ekzemerdecke für Isländer? Was hältst du von dieser Zebradecke, die gerade in aller Munde ist. Und die Decke sollte Klettverschlüsse haben, weil er es noch nicht haben kann, wenn man ihm was über den Kopf zieht.
Liebe Grüße Christina

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Re: Eingewöhnung von Importisländer

Beitragvon Hexe WiWi » 29. Oktober 2015, 20:00

Hallo Christina,
ich würde ihm jetzt noch keine Decke besorgen. Bis ca April habt ihr Zeit, bzw er hat Zeit sich daran zu gewöhnen, dass man auch mal über Glampis Kopf fasst. Eine gute Ekzemerdecke ist eine Rundum-Decke. Die Zebra-Decken sind für einen Isi meist sowas wie Fashings-Bekleidung. Juckt den Isis der dicke Pelz oder die Mähne, dann ist so eine Decke im Nu kaputt.
Ich würde da wirklich warten. Der Kleine scheint ja soweit wirklich auch zu wollen. Das ist schön, so kenne ich die guten Isis :-)
Sicher werdet ihr eine wunderbare Kennenlernzeit haben. Sie sind wissbegierig, hart im Nehmen und vor allem sehr nervenstark und sicher im Gelände. Einen Graben auch zu Fuß zu überqueren, quer durch einen Wald zu stapfen macht ihnen meist nichts aus.
Das mit den Joggern wird auch noch. Erstmal muss er sich doch dran gewöhnen. Glaube nicht, dass in Island die Leute ohne Pferd im Jogg-Tempo durch die Lande ziehen :D
Dass er sich jetzt schon mitten in die Wallach-Herde legt zum Schlafen ist ein sehr gutes Zeichen, es kann allerdings auch auf Erschöpfung hinweisen. Das müsst ihr gut beobachten. Wenn er insgesamt einen fitten Eindruck macht, ist es tatsächlich eher ein Zeichen für Vertrauen und sich sicher fühlen dürfen in der Herde.
Ein Pferd, was nicht in die Herde kommt, trägt Blässuren von sich und ist meist abseits vorzufinden.
Naja, und die Selbsttränken: Ich kenne keinen Isi, der da freiwillig ran geht. Wenn wir mit den Isis an die Nordsee gefahren sind in den Urlaub, dann haben wir immer WAssereimer mitgenommen oder sogar einen Bottich von 60 Liter aufgestellt, weil die eher verdurstet wären, als aus der Tränke zu trinken. Keine Ahnung, ob das immer Zufall war, oder warum ich nur solche Islandpferde kennengelernt habe.
Stellt ihm lieber WAsser ausreichend zur Verfügung. Pferde machen keine Laute, wenn sie leiden! WEnn der Urin schon dunkler wirkt, ist das nicht richtig!
Ich wünsche euch weiterhin eine erlebnisreiche Zeit mit Glampi und freu mich für euch, dass er die Fahrt so reibungslos weggesteckt hat ;-).
Herzliche Grüße,
Martina


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