Husten Hund

Hier gehts es um die Behandlung von Tieren - Schwerpunkt soll auch hier Antimiasmatik sein - muß aber nicht!
Mod
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Husten Hund

Beitragvon Mod » 16. September 2014, 10:13

Am 07.02.2010 schrieb Barbara:

Hallo Steffi Becker,

Kerstin hat mir empfohlen - und nicht erst das erste Mal Dich wegen unseres Hundes zu kontaktierten. Ich habe einen 3-Seitigen Text zur Anamnese geschrieben, die ich jetzt versuche hier einzufügen.

Ich würde gerne Deine Rat hören und wissen,was Du zu dem ganzen Krankheitsverlauf meinst.

Also: hier kommt der riesen Text:

Afro aus dem Jägerhaus
geb. 15.03.2000, Rüde, Glatthaarfox, weiß-braun

lebt auf einen Milchviehbetrieb mit Kühen und mit Dosmo, seinem Hundefreund - einer Rottweiter/Dogge-Retriever/Laprador-Mischung, zusammen. Sie leben mit im Haus mit den Jung- und Altbauern.

Afro ist täglich mehrmals draußen, ist bei der Fütterung der Tiere im Stall dabei, beim Saubermachen/Entmisten des Stalles, beim Weidegang hinter dem Hof, bei der Kälbertränkung, immer dort, wo wir Menschen auf dem Betrieb zu tun haben, sind die Hunde dabei. Afro mag Kuhmilch schlabbern, er mag frische Kälberscheiße lecken, Geburten und neue Kälber insbesondere – die mag er auch ablecken. Er knabbert auch an getrockneten Kuhfladen herum, manchmal fängt er auch eine Maus und mit Dosmo zusammen fängt er auch mal eine Ratte – bzw. Dosmo fängt sie, Afro treibt sie heraus. Er hat keine Angst vor Kühen, ist manchmal ein richtiger Hackenbeißer und hat schon mal ziemlich viel Glück gehabt, dass ihn der Huf der Kuh nicht wirklich getroffen hat. Er hat hier viel Auslauf, kann buddeln, graben, schnüffeln, in jede Ecke gucken. Er will immer gerne mit raus, steht schon um 5 Uhr morgens auf der Matte und sagt an, dass es soweit ist. Er ist freundlich, allen Fremden zugewandt, zwar eher stur, wie halt Terrier sind, hat sich aber von Dosmo eine Menge abgeguckt und gehorcht auf Befehle, wenn auch nicht wir Dosmo beim ersten Mal. Aber immerhin....

Er fiel als Welpe von der Treppe ca. 1 Meter tief auf blanken, kalten Kachelfußboden. Wurde mal vom Mistschieber (eine umgebaute Gartenfräse) überrollte – eine Reifenspur quer über den Körper und er hat sich den Schwanz, der übrigens nicht kupiert ist, im proximalenTeil eine Versengung zugezogen (ca. 2x2 cm, Haare noch vorhanden, aber miteinder zusammengebackt). Alle Unfälle, ohne weitere Probleme überstanden.

seit 2000 jährliche Schutzimpfungen gegen Tollwut, Leptospirose, Vakzine, Staupe usw. (Virbagen Canis ...)

seit 2000 vierteljährliche Wurmbehandlung mit Banminthpaste bzw. Pyranthelsalbe

Mai 2005 „Hot Spot“ linke Gesichtshälfte
großflächige, tiefe und aufgekratzte, wunde Fläche über der ganzen Seite der linken Gesichtshälfte.

- Behandlung mit Clavaseptin 500 mg 2 x ½ Tbl. Für 10 Tage
- Waschung der Wunde mit Malaseb-Shampoo bis zur Abheilung
- Futterumstellung erst vom Tierarzt: Prescription Diet Canine z/d (Ultra Allergen Free) wegen des Verdachtes auf eine allergische Reaktion

è Futterumstellung auf Alsa Hundefutter , da die Inhaltstoffe im Alsa Futter meist noch anteilig mehr waren, das Futter zwar immer noch teurer, aber erschwinglicher und zudem in Deutschland hergestellt usw.

Hierauf heilte alles ab und das Leben ging weiter.


Seit Spätsommer/Frühherbst 2009 Husten, Reizhusten mit Würgereiz, so als ob etwas im Hals steckt, er versucht es herauszuwürgen.

Der Husten ist nicht genau zu bestimmen: aus der Ruhe heraus, in Aufregung, nach Bewegung, zu jeder Uhrzeit, vor dem Essen, nach dem Essen, nach dem Spielen, vor der Ruhe – egal es gab nicht wirklich eine fassbare Hustenmodalität.

September 2009 Antibiotika und Kortison durch unseren Hoftierarzt bei Verdacht auf Zwingerhusten
à Daraufhin für 1-2 Wochen deutliche Besserung
Oktober 2009 Erneute Antibiotika- und Kortisongabe durch unseren Hoftierarzt mit hörbaren Reibegeräuschen in den Bronchien
à Daraufhin erneute Besserung für 1-2 Wochen

Durch mich Gabe von Causticum C 30 3 x 1 Globuli täglich, nicht wirklich eine Besserung erzielt, so dass ich erstmalig repertorisiert habe:

Erste Repertorisierung durch mich und Gabe von Drosera C 30 3 x 1 Gobuli täglich,
à daraufhin deutliche, aber nur leichte Verbesserung des Hustenreizes.

Von einer Freundin erfahre ich, dass Zwingerhusten in der Regel junge Hunde befällt, eher selten ältere Hunde wie Afro – außerdem ist mir klar, dass längerdauernde Husten immer auffällig ist und nach vielen Gesprächen mit meinem Mann Besuch bei einem im Nachbardorf ansässigen Tierarzt, der eine Kleintierpraxis betreibt und über verschiedene Diagnostikmöglichkeiten verfügt.

19.12.2009:
Inspektion o.B. (Hund übergewichtig)
Palpation o.B.
Auskultation : kein Klappenfehler, was für kleine ältere Hunde typisch sein kann. Keine Atemgeräusche.
EKG: o. B.
Röntgen: ausgeprägte Kardiomyopathie (bei normalem Ausmaß von 2-2,5 Rippen Weite, bei Afro 3,5-4,5 Rippen Weite)
Im Halswirbelbereich verschattete Stellen, nicht klar definierbar, kann auch nichts sein, nicht näher bestimmt.
Labor: Eosiniphilie-Schnelltest negativ

Behandlung bei V. a. Virushusten:
Quentakehl 3 x 3 Tropfen
Pulmostat 3 x 3 ml
Cralonin mitgegeben, Laborwerte abwarten

Zwischen den Jahren Telefonat und Besprechung der Blutwerte:

Nieren, Leber, Stoffwechsel, Pankreas, Muskel: o.B.
Allergie gegen Milchzucker und Schwein.

Da bisher keine wesentliche Besserung eingetreten ist wird Quentakehl und Pulmostat abgesetzt und Cralonin 3 x 10 Tropfen als Herzstärkung geben. Terminvereinbarung zur Bronchoskopie.

Ich habe aus Verzweiflung wieder Drosera C 30 3 x 1 Globuli gegeben.

6.1.2010:
Nach Ruhigstellung und kurzer Narkose Bronchoskopie.

Befund:
Die Trachea ist nicht rund, sondern abgeflacht bzw. ovalförmig. Am oberen Pol erkennt man einen rosigen, mit feinen Gefäßen durchzogenen Gewebewulst in die Trachea hineinreichend. Keine Rötung, keine Nekrose, nicht entzündet.

Jetzt hatten wir zumindest die Ursache für den Reizhusten gefunden. Die Geschwulst reizte durch die Verschmälerung der Trachea diese selbst, so dass der Hund das Gefühl eines Fremdkörpers verspürte, den er loswerden wollte. Geht ja aber nicht. Also dauerhafte Reizung mit Husten.

Was also nun tun ? Verordnung und Behandlung mit:

Schüssler Silicea D 12 3 x 1 Tablette für 3-5 Monate zur Unterstürzung der Trachea
(hier ohne Milchzucker)
Broncho comp. mit Larynx je 1 Amp. Mit je 5 ml täglich davon 1 ml übers Essen
Zum Entspannen der Kehlkopfschleimhaut
Cardiospormeum Einzelessenz aufsteigend 2 x1 Tropfen bis hin zu 3 x 5 Tropfen für immer, hab inszwischen vergessen für was, vermutlich fürs Herz...
Lipos-HK 1 Teel/2 Tage übers Futter zur allgemeinen Stärkung usw.

(Idee der Kortisongabe möglich, aber nicht empfohlen, nach 3 Jahren M. Cushing, so der Tierarzt – also erst mal nicht)

Hat alles nichts geholfen. Der Hund hustet und hustet und der ganze kleine Körper bebt mit. Nach Rücksprache mit Kerstin Lückemeyer 2. Repertorisierung (Husten, Allergien, Kardiomyopathie und Hypothyrese mit eingebaut) von Phosphor – ab sofort Gabe von Phosphor LM 6 von Arcana 1 x täglich ein Tropfen. Aber es tut sich überhaupt nichts.

Inzwischen ist der Husten heiserer und länger. Fast immer ist der Druck so hoch, dass Winde mit abgehen. Diese sind scharf, süßlich und riechen nicht nach „gesunder, normaler Verdauung“. Ein leichtes Giemen bei der Ausatmung. Würgereiz endet immer mit dem Versuch alles loszuwerden. Bisher 1-2 mal schaumiges losgeworden. Er weckt mich jetzt fast immer um 3.30 Uhr und hustet sehr stark, beruhigt sich wieder, hustet erneut, wir liegen dann zusammen auf dem Sofa und schlafen bis um 5 Uhr. Dann geht er mit meiner Schwiegermutter los und raus zu den Tieren. Dort ist er putzmunter, tobt, rast, rennt, hustet zwischendurch – soll aber nicht so viel sein – schwer zu beurteilen – manchmal hier im Haus Atemschnaufer, schnell und oberflächlich. Er kann in allen Positionen liegen: Seiten, Rücken, Bauch, ist immer noch voller Tatendrang (tja, ist ja auch ein Terrier) hat viele Ruhephasen, aber nicht mehr wie sonst, isst und trinkt normal, Stuhl und Miktion normal. Auslöser für den Husten: aus der Ruhe heraus, beim Lage/Stellungswechsel, bei Aufgeregtheit, kann auch sein, wenn ich da bin, da mein Mann sagt, bei ihm hätte der Hund das nicht so stark !

Eine Vorgängerin von ihm aus der gleichen Zucht, weiblich, schwarz-weiß, starb mit 5 Jahren im Jahre 1999– sie hatte bereits Lungenmetastasen (radiologisch gesichert), Primärtumor nicht bekannt.


Das war alles - reicht ja auch und ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir antwortest und mir was dazu sagen könntest.

Darauf schreibt Steffi:

dein ausführlicher Bericht ist sehr gut. (Die Situation dagegen gar nicht).
Ich habe mal herausgefiltert, was mir wichtig erscheint.

Es ist gut, dass ihr Afro gründlich untersuchen lassen habt. Dann kennen wir den Feind und man macht nicht so schnell Fehler, nur weil ein Tier nicht sprechen kann.

Am wichtigsten scheint mir die miasmatische Situation.
Nun kenne ich deinen Kenntnisstand der Homöopathie nicht. Wenn es dir fremd sein sollte übersetze das Wort Miasma mit Veranlagung / Disposition, dann verstehst du was gemeint ist, auch wenn die Begriffe nicht ganz identisch sind.

Bedenklich ist, dass Afro fast 10 Jahre lang ständig wieder geimpft wurde. Eine Grundimmunisierung ist sehr sinnvoll, über Wiederholungsimpfungen kann man streiten. Aber allein wenn man die Wiederholungsintervalle bei Mensch und Tier bei gleichen Impfungen wie z.B. Tetanus vergleicht, stellt man fest, dass Tiere extrem viel mehr geimpft werden. Warum wollen wir jetzt mal nicht fragen. Auffallend ist aber, dass Tiere sehr häufig eines der typischen Anti-Impffolgen-Mittel benötigen.
Thuja ist eines der Hauptmittel gegen Impffolgen und es ist das Hauptmittel des sykotischen Miasmas.
Und es gibt einen deutlichen Bezug zu Umfangsvermehrungen / Tumoren.

Ein anderes excellentes Mittel gegen Impffolgen ist Sulph. Und es hat einen großen Schwerpunkt auf juckenden Hautproblemen. Sulph ist das Hauptmittel des psorischen Miasmas.

Der Hotspot wurde äußere Anwendungen und Medikamente unterdrückt

Die Miasmen scheinen bereits erblich bedingt und nicht erst erworben zu sein.

Phos. ist ein vorzügliches Mittel bei Tumoren. Natürlich ist es nicht immer angezeigt, aber Kerstin hat es nach der 2. Rep. verordnet – aber es hilft nicht.
Man weiß: Wenn das richtig gewählte Mittel nicht oder nicht durchgreifend wirkt, wird die Heilung durch das Miasma blockiert.

Und dann haben wir noch zwei auffällige Modalitäten.
Erstens, dass es offenbar Nachts um 03:30 schlimmer wird, denn sonst würde Afro nicht um die Zeit ankommen. Schauen wir ins Repertorium, so fällt auf, dass Phos bei der Uhrzeit nicht verzeichnet ist. Aber Thuj und Sulph sind 2-wertig da.
und zweitens die abgehenden Winde beim Husten. Sulph 2-wertig, kein Thuj, kein Phos

Wie würde ich den Fall sehen?
1. miasmatisch belastet, wahrscheinlich durch Vererbung
2. evtl. durch übermäßiges Impfen
2. Entstehung von Hautproblemen, die aber unterdrückt werden.
3. Die Krankheit geht darum jetzt in die Tiefe, betrifft Trachea und Herz

Was würde ich tun?
Ich würde Sulph wählen, weil …
… sehr gutes Anti-Impffolgen-Mittel
… höherwertig bei juckenden Hautproblemen
… wichtiges Mittel bei unterdrückten Hautausschlägen
… starker Bezug zum Herzen
Ausschlaggebend sehe ich die beiden Modalitäten, weil nur dadurch der Fall individualisiert werden kann.
Ich würde mit einer C30 beginnen, später C200 und C1000 (falls nötig) nachgeben.
Auf jeden Fall nach ein paar Monaten nachprüfen lassen, ob es wirklich ganz gut ist.

Ich hoffe. dass ich Afro damit helfen kann. Berichte doch mal wie es weiter geht.

Darauf Barbara:

ich konnte Deinen Text sehr gut verstehen - bin nach den akuten Fällen jetzt bei den chronischen Fällen, den Miasmen angekommen, wir sind bei Syphiline - demnächst kommt Sykose. Welches Miasma Afro hat - so weit bin ich noch nicht - lerne ja auch Schwerpunktmäßig Menschen.

Also, erst mal vielen Lieben Dank für diese sehr ausführliche Fallbesprechung durch Dich. Herzlichen Dank. Genau so versucht Kerstin es uns zu vermitteln. Super, danke. Ich kann damit auch was anfangen und werde Deine Empfehlung übernehmen. Ich sehe auch, dass Du einen anderen Blick hast, da Du Afro nicht kennst - für mich ist er einfach zu dicht - war es nicht auch so, dass einem Menschen und natürlich hiermit die Tiere, mit denen wir leben zu NAHE sind ? Mein Blick ist verschleiert durch meine Zuneigung. Viele Dinge kann und will ich vermutlich auch nicht sehen oder wahrhaben.

Ich bin froh über Deine Nachricht und kann alles ebenfalls nachvollziehen aus meinen noch wachsenden Kenntnisstand.

Ich werde mit Sicherheit berichten, wie es auf Afro wirkt. Dafür ist dieses Forum hier ja auch gedacht, nicht wahr ?

Jetzt besorge ich erst mal Sulph und werde Afro wieder mit Deiner Hilfe auf die Beine bringen.

Darauf Steffi:

welches Miasma Afro hat? Nun ja, uns fehlen wie immer zur Beurteilung die Aussagen des Tieres.
Aber vermutlich haben wir es mit
Psora, Sykosis bzw Vakzinosis und Syphilis zu tun.
Warum? Wir haben nur folgende Anhaltspunkte.
Psora ist auch dem Tier ureigens. Sie zeigte sich auf der Haut, wurde unterdrückt.
Vakzinose ist durch die zu vielen Impfungen naheliegend.
Syphilis steckt vielleicht durch Vererbung drin, denn an Krebs sind immer alle drei Miasmen beteiligt.

Wichtiger ist eigentlich welches Miasma gerade aktiv ist.
Vermutlich durch die nicht ganz passenden Mittel habt ihr wie bei der Behandlung einseitiger Krankheiten wegweisende Symptome im Körper erzeugt.
03:30 agg und Flatulenz beim Husten
Das ist jetzt erst aufgetaucht und weist auf Sulph.

Ja, die Nähe kann ein Problem sein. Wichtig ist zu erkennen, wann die Nähe zu groß und damit hinderlich ist.
Angst und Befangenheit machen eine gute Verordnung extrem schwer. Je nach persönlicher Veranlagung kann man lernen damit bis zu einem gewissen Grade umzugehen.

Darauf schreibt EasyRider:

hast Du Naja schon in Deine Überlegungen einbezogen?

Ich finde das könnte ein recht interessantes Mittel sein, da es miasmatische Kraft besitzt und eine starke Wirkung im Bereich des Herzens hat. Der Hund ist ja nicht mehr der Jüngste und da scheint mir das Herz am dringlichsten.

Ich fände auch wichtig, dass er frisch gefüttert wird (er "barft" sich ja teilweise schon selbst... ). Fertigfuttermittel jeglicher Art sind bestenfalls denaturiert. In der Regel sind sie aber sogar toxisch belastet.

Außerdem sollte er nicht mehr geimpft und mit chemischen Antiparasitenmitteln (Wurmkuren, Zeckenmittel etc.) traktiert werden. Es gibt ja wunderbare natürliche antiparasitäre Ersatzbehandlungen wie etwa natives Kokösöl als Wurm- (innerlich) oder Zeckenmittel (äußerlich). Da haben die Besitzer etwas "handfestes" als Alternative und können selbst etwas tun.

All das (Fefu, chemische Keulen) schwächt die LK und bedeutet Schläge auf die die Miasmen. Je besser man die äußeren Umstände gestaltet, desto bessere Voraussetzungen für die Gesundung hat man.

Steffi antwortet:

du sprichst die Wurmkuren an.
Ich meine, daß man da viel zu viel tut. Ein gesundes Tier kann sich sehr gut gegen Parasiten wehren. Wird die Konstitution schlecht, nehmen die Parasiten überhand, das Tier magert ab und bekommt mattes Fell.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln gemacht. Je nach Art des Wurmbefalls, weiteren Symptomen und miasmatischen Überlegungen haben sich Sulph, Calc, u.a. bestens und dauerhaft bewährt.
Verschlechtert sich der Zustand nach wenigen Wochen wieder, hat man nicht das genau zum Zustand passende Mittel gegeben und muß den Fall nochmals prüfen - und evtl. das Wurmproblem zwischenzeitlich chemisch lösen.
Immer wieder konnte ich auch beobachten, daß eine sichtbare Verwurmung nach einschneidenden Erlebnissen wie z.B. Tod eines Partnertieres einsetzte und nach dem zum Erlebnis passenden Mittel wieder ok war - ohne chemische Wurmkur.

EasyRider antwortet:

da bin ich ganz Deiner Meinung! Ich denke auch, dass ein gesunder Organismus genügend eigene Abwehrmechanismen gegen Parasiten besitzt. Und ich denke auch, dass sich Wurmbefall wunderbar homöopathisch lösen läßt. Danke, für Deine Erfahrungen zu den Mitteln!

Das Problem liegt meist bei den Tierbesitzern. (Ich kenne das noch von mir selbst.) Es fällt schwer, nichts tun zu können. Und irgendwie hört sich das seeeehr weit hergeholt an, also dass die Homöopathie bei Würmern hilft - so für einen Laien. Da ist es immer ganz gut, wenn man den Tierbesitzern etwas an die Hand gibt, was sie tun können, ohne dass es schadet. Ich habe da in meinem Beitrag zu viel durcheinander gemischt..., sorry. Aber dieses Kokosöl hat durchaus Wirkung bei Wurmbefall (natürlich auf einer anderen Ebene als die Homöopathie) und das würde ich idR einer chemischen Keule vorziehen Wie gesagt geht es mir hier in erster Linie um die "Beschäftigung" der Tierbesitzer. Gerade wenn sie bislang den Hund "fleißig geschützt" haben.

… und später noch:

ich möchte mich nochmal gern zu Wort melden, um meine Mittel-Idee gewissermaßen abzurunden.

Wäre es mein Fall (um etwaigen Mißverständnissen vorzubeugen: ich behandle lediglich meine Tiere selbst und profitiere dazu von den Erfahrungen befreundeter Tierhomöopathinnen), also ich pflege meine Fälle mit einer C6 in der Splitmethode anzugehen. Dann warte ich ab und beobachte. Bemerke ich eine positive Reaktion, lasse ich die Gabe auswirken. Sobald die positive Reaktion nachläßt und sich wieder eine Verschlechterung einstellt, wird verschüttelt und eine weitere Gabe verabreicht.

Läuft die Behandlung gut, aber der gesetzte Impuls scheint an Stärke zu verlieren, wechsle ich auf die C30 - auch wieder in der Splitmethode. (Dann C200, dann der Wechsel zu LM)

Selten bin ich direkt mit einer LM eingestiegen, was allerdings auch ganz gut geklappt hat.

Zusammenfassend würde ich im vorliegenden Fall Naja C6 (Splitmethode) überdenken.

Da man oft nicht weiß wie empfindlich der Patient ist und wie stark die LK, ist dies eine schonende Vorgehensweise, würde ich meinen.

Mich würden Eure Ideen und Erfahrungen zur Verwendung bestimmter Potenzen interessieren, ohne Barbaras Thread zu OT* werden lassen zu wollen.

Barbara schreibt:

Mir fehlt noch die Dosierung von Sulph C30 - gestern habe ich 4 x 1 Globuli, heute erst 2 x 1 Globuli, da ich mir nicht sicher war. Er hustet, aber nicht mehr so viel. Es gehen keine scharfen Winde, also auch garkeine Winde mehr ab. Er hat gestern morgen erstmals und einmalig geniesst (kann auch andere Gründe haben). Bin unsicher wegen einer eventullen Überdosierung ?

Danke auch an Claudia und Dich für den informativen
Austausch über die zusätzlichen Verbesserungsvorschläge (Futter, Entwurmung etc.). Falls Ihr Alsa Hundefutter nicht kennt: http://www.alsa-hundewelt.de, da könnt Ihr Euch ein eigenes Bild über Fertigfutter machen. Ich finde es gut und erschwinglich. Ich bin aber auch offen für einen Augenöffner von Euch.

… und Steffi antwortet:

hups, C30 an zwei Tagen hintereinander? Das mache ich nur bei stärkeren akuten Fällen wie Verlatzungen oder bei Tumoren.
Hier haben wir eine "normale" chronische Krankheit. Da reicht 1x C30 (wenn es das richtige Mittel und die richtige Potenz ist) für durchschnittlich 3-5 Wochen. Mehr ergibt Prüfsymptome, die wir allerdings beim Tier nicht immer so wahrnehmen können.
Schon Hahnemann war immer für die kleinstmögliche Gabe. Und ich kann's nur bestätigen.

Gut ist, daß es eine sichtbare Wirkung gibt. Bleibt also abzuwarten was sich in den nächsten Wochen entwickelt.

… und Barbara schreibt:

gut, ich weiß es jetzt. Chronisch! nicht akut. Danke.
Man, das ist aber auch kompliziert - versuche gerade meine homöopatischen Hausaufgaben für Kerstin zu machen - echt ein Feld für sich. Inzwischen haben sich andere Dinge ergeben, die ich im Forum neu beginnen werde.

Hier wird für Afro der Platz sein und ich werde berichten, wie es ihm ergeht - und nach Überdosierung garnicht so schlecht - der Husten ist merklich weniger geworden, Winde ganz verschwunden - also wir arbeiten die nächsten Woche daran.

Am 19.02.2010 antwortet Barbara auf EasyRiders Nachfrage:

gut dass Du nachfragst - eigentlich geht es Afro gut - wenn Barbara die Anweisungen richtig lesen und interpretieren könnte - aber der Lern- und Prüfungsstress lässt wohl einen blinden Fleck entstehen, der so neblig ist, dass einiges nicht an- und durchkommt. Ich hatte Afro ja zu Beginn mehrere Globuli Sulphur C30 gegeben, dann natürlich aufgehört, aber inzwischen immer mal wieder 1 Globuli gegeben. Es wird besser, dann verschlimmere ich es immer wieder. Heute hat mir Kerstin dann zum 139.ten mal erklärt (Danke an dieser Stelle), dass es sich um eine chronische - und nicht um eine akute Behandlung handelt und dass es nun an Globuli-Verabreichung reicht ! (Ich will lernen!) Und somit hat der Hund noch eine Chance, dass das Sulphur nun seinen Dienst tun kann und auf miasmatischer Ebene wirken kann und es dem Hund dann auch ohne mein Eingreifen besser gehen lässt.

Ich werde weiter berichten und danke für Dein Interesse.

Steffi antwortet:

Nun macht Afro eine unfreiwillige Arzneimittelprüfung.
Mit ganz niedrigen D-Potenzen kann man eine überschießende Reaktion normalisieren. Gib Afro 1-2x Sulph D6.

Kerstin schreibt dazu:

Einer der wenigen Augenblicke, wo ich dem Gebrauch von D6-Globuli grundsätzlich zustimmen würde.
Schade, dass ich keine Zeit habe, um mich an eurer grundsätzlichen Diskussion zu beteiligen. Vielleicht bald mal.
Ist aber hier, glaub ich, gar nicht nötig, so viel zu häufig hat sie's ihm nicht gegeben.

Am 24.02.2010 schreibt Barbara:

Afro geht es gut - er hustet natürlich immer noch, hat ja auch noch seinen "Reiz im Hals" - er hat aber auch ein exspratorisches Atemgeräusch, ein Fiepen, feine Pfeifen. Und er spukt öfters als vorher weißes Sputum mit Würgen heraus. Er frist, trinkt, pinkelt und macht sein Geschäft und ist geschäftig am laufen, spielen, toben usw. Im großen und ganzen würde ich sagen, dass er sich verbessert, die Hustenanfälle sind weniger und nicht mehr nach jedem Lagewechsel. Er weckt mich nicht mehr jede Nacht um 3.30 Uhr, er schläft länger und will um 5 Uhr raus, was normal ist.

Ich bin also mehr als zuversichtlich und gucke mir den Hund weiterhin an.

… und Steffi antwortet:

mir scheint es auch positiv zu sein, besonders das Afro nicht mehr Nachts um 3:30 nervt und weniger hustet. An weißes Sputum kann ich mich gar nicht erinnern, paßt aber auch zu Sulph. Weniger husten ist auch gut. Nach der Zeit ein akzeptables Ergebnis. Bin gespannt wie es weiter geht.

Am 02.03.2010 geht es weiter, Barbara schreibt:

Afro muss ziemlich viel Husten - es ist fast nicht auszuhalten als Hundebesitzerin. Er spukt jetzt häufiger weißes schaumiges Sputum ab und die Winde kommen ab und zu wieder mit. Er ist weiterhin munter (unter dem Deckmantel des Terriers ?!?) aber eben sehr hustig, trocken bellend mit dem Ende eines Würgens eines jeden Hustenanfalls.
Ich bin jetzt vermutlich wie eine Hundehalterin, die keine Geduld mehr hat und unsicher ist, ob das alles so sein soll!
Nach Sulphurgabe war erst nach Überdosierung eine Besserung zu vermerken, was sich auf den Husten, Winde und Sputum bezieht - dann gab es einen Tag vor einer Woche, da wirkte alles viel schlimmer, da habe ich 1 x 1 C30 Globuli gegeben. Schien wieder besser, jetzt wieder schlechter - was also nun weiter ? Ich bin ein wenig hilflos und verzweifelt, Afros ganzer Körper hustet mit. Ich bin mir nicht sicher, was noch auszuhalten ist - wohl eher von mir ! Ich finde den Hustenreiz, das Würgen schon ziemlich schlimm. Nachts jetzt öfters und immer noch in den frühen Morgenstunden.

Also, wie Du liest, bin ich verwirrt, was und wie es weiter gehen könnte - bleiben wir bei Sulphur - andere Potenz ?

… und Steffi antwortet:

..... Nach Sulphurgabe war erst nach Überdosierung eine Besserung zu vermerken, .....

So hast du das vorher nicht gesagt.

.....dann gab es einen Tag vor einer Woche, da wirkte alles viel schlimmer, da habe ich 1 x 1 C30 Globuli gegeben. Schien wieder besser, jetzt wieder schlechter .....

Für den Moment der Verordnung war Sulph nach den zu erkennenden Symptomen richtig. Die Symptome haben sich aber erst in Laufe der Vorbehandlung so für Sulph ergeben.

Das Eintreten der Besserung nach unmittelbarer Wiederholung zeigt eine (auf genau diese uns erkennbaren Symptome) richtige Reaktion. Das schnelle Nachlassen der Besserung zeigt, daß Sulph wohl nur das Anfangsmittel war, aber am Heilmittel vorbeischrammt.

Nun gilt es den Fall zu entwirren.
Das beste wäre die heute sichtbaren Symptome genau zu erfassen (mach das mal) und damit ein passendes Folgemittel zu suchen, auswirken und zur Ruhe kommen lassen, wenn nicht anders möglich mit ganz tiefen Potenzen palliativ den Husten lindern.

Am 27.03. schreibt Barbara:

nachdem ich den Prüfungsstreß hinter mir gelassen habe und erfahren musste, dass ich noch viel zu lernen habe, melde ich mich hier mal wieder zurück, ich hatte keinen Kopf Dir direkt zu antworten.

Inzwischen ist viel Zeit vergangen und Afro geht es gut. Er hustet nach wie vor, aber deutlich weniger. Er hat auch ab und zu beim Husten auch abgehende Winde. Bei Anstrengung hustet er und nach Toben ist er richtig außer Atem. Aber irgendwie alles normal, oder ?

Ich weiß nicht genau, wie es weiter gehen könnte. Hast Du eine Idee ? Er fiept nicht immer bei der Ausatmung, auch in Ruhe, ich erlebe ihn nach wie vor als Energiebündel.

Also, ich bin wieder offen für Anregungen aller Art.

… und am 04.04.2010:

ich möchte mich erneut wegen Afro zu Wort melden.
Er hustet immer noch häufig mit einen Würgereiz mit dem Versuch des Loswerdens, Würgens, Ausspukens. Ab und zu kommt auch weißlich geschäumte Spucke mit. Das passiert aus der Ruhe heraus, beim Treppen nach unten oder nach oben laufen. bei Freude, nach dem Spielen, also nicht wirklich auf ein Ereignis festlegbar. Er weckt uns nach wie vor in den frühen Morgenstunden gegen 4-5 Uhr, nicht mehr so expliziert 3.30 h wie zu Beginn, gegen 5 geht er mit meiner Schwiegermutter los, die Tiere zu füttern. Er ist nach wie vor mobil, agil und gerne und viel unterwegs. Keine Atemnot, aber noch das Atemgeräusch, wie oben beschrieben, ich glaube es war expiratorisch. Er ist immer noch dick, hat nach wir vor seine Kardiomyopathie, Milchzucker- und Schweinefleisch-allergie und spielt mit uns und auch Dosmo.
Du hast anfangs auch andere Mittel erwähnt, Thuja, Phos und so - ist jetzt ein anderes Mittel nötig ?
Afro ist 10 Jahre als und ich möchte, dass er noch eine gute Zeit hat.
Was meinst Du ? Kannst Du mit etwas sagen. Welche Informationen brauchst Du eventuell noch ?

… und am 28.05. auf EasyRiders Nachfrage:

danke für die liebe Nachfrage. Wir haben in unserer Ausbildungsgruppe für Afro ein neues Mittel gefunden, dass er nun bekommt. Er macht sich ganz gut. Diese Woche hat er ziemlich viele Ratten erlegt - mit Dosmo zusmamen natürlich - und der Bauer war froh - das hat ihn müde gemacht. Er lahmt manchmal mit den Hinterläufen, er ist auch immer noch zu dick und alt mit Kurzatmigkeit manchmal. Aber mit Arsenicum macht er sich ganz gut. Er ist nach wie vor wach und will immer mit. Ißt gut, ist nicht mehr so verspielt mit Dosmo - der aber auch nicht mehr so. Ich glaube die beiden haben jetzt Ihr Altenteil hier und genießen es auch mal "liegen" zu bleiben. Ich denke die Therapie geht weiter, bis zum nächsten Punkt, und dann repertorisieren wie erneut usw. usw. Ich glaube, dass ihm das alles sehr gut getan hat und ihn super unterstützt hat.

Am 18.10.2010 lesen wir:

ich wollte mich mal von der Afro-Front melden.

Eigentlich ist alles unverändert und zumindest keine Verschlechterung. Afro ist lebensfreudig, munter, natürlich aufgrund des Alters und Gewichtes abends müde, wenn er auf dem Hof unterwegs ist, Kühe und Kälber ärgert, Ratten fängt usw. Er ist aktiv, will immer mit, keine Zeichen von Abbau. Es ist schön das so anzusehen und so lange das so bleibt und ich den Eindruck habe, dass er zufrieden ist, bin ich es auch.

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